TUM-Präsident Thomas F. Hofmann betonte bei der virtuellen Gründungsveranstaltung am Montag: „Ich bin überzeugt: Kontinuierliches Lernen wird zum Imperativ für die Resilienz unserer Wirtschaft und Gesellschaft werden! Das bedeutet, dass wir unseren wichtigsten Innovationsmotor ankurbeln müssen – den Menschen selbst! Inwieweit wir vom Wandel profitieren, ist nicht nur eine Frage der technologischen Kompetenz, sondern vielmehr eine kulturelle Herausforderung.“
Gründungsveranstaltung des TUM Institute for LifeLong Learning: Vizepräsidentin Prof. Dr. Claudia Peus moderiert eine virtuelles Expertenpanel mit (v.l.) Petra Scharner-Wolff, Mitglied des Konzernvorstands der Otto Group, Dr. Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG, Harald Krüger, Mitglied des Aufsichtsrats der Lufthansa AG sowie der Deutschen Telekom AG, und Dr. Victoria Ossadnik, Vorsitzende der Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland
Bild: Astrid Eckert/TUM
„Mit dem TUM IL³ aktivieren wir heute eine der wichtigsten Kernmaßnahmen unserer TUM AGENDA 2030 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“, sagte Hofmann. Damit entwickeln wir die TUM über das klassische Universitätsmodell hinaus zu einem echten „Tauschplatz des Wissens“. Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft können als „erwachsene Lernende“ immer wieder an die TUM zurückkommen, um sich durch wissenschaftlich fundierte Bildungsangebote fort- und weiterzuqualifizieren.
Anlaufstätte für Fach- und Führungskräfte
Gründungsdirektorin des neuen TUM IL³ ist die Geschäftsführende Vizepräsidentin für Talent Management & Diversity Prof. Claudia Peus: „Wir wollen DIE Anlaufstätte für Fach- und Führungskräfte unterschiedlichster Hintergründe, Branchen und Nationalitäten im deutschsprachigen Raum und perspektivisch in ganz Europa schaffen. Als beste Universität in der EU, zu der uns das QS Ranking im vergangenen Jahr kürte, sind wir in einer hervorragenden Ausgangsposition dafür.“
Zugleich hob Peus hervor, dass es nicht um eine Kopie der Management-Weiterbildung typischer, privater Business Schools geht. „Wir haben unser gesamtes wissenschaftliches Spektrum, von den Technik- und Naturwissenschaften, den Lebens- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin im Programm. Und wir können sicherstellen, dass die Inhalte immer auf dem neuesten Stand der Forschung sind.”
Klarer Blick für die Themen der Zukunft
Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Die Exzellenz der TUM besteht auch in ihrem klaren Blick für die Themen der Zukunft. Mit wegweisenden Konzepten greift sie neue Herausforderungen auf und setzt internationale Maßstäbe. Das wird auch am TUM Institute for LifeLong Learning deutlich. Akademische Weiterbildungsangebote wie das der TUM spielen heutzutage eine immer größere Rolle. Dem werden wir auch in unserem neuen Hochschulinnovationsgesetz Rechnung tragen.“
Führende Unternehmen setzen auf Weiterbildung
Bei der Entwicklung der Weiterbildungsangebote kooperiert die TUM eng mit führenden Unternehmen und stimmt die Themen auf den tatsächlichen Bedarf in der Wirtschaft ab. Petra Scharner-Wolff, Mitglied des Konzernvorstands der Otto Group, bekannte bei der Gründungsveranstaltung des TUM IL³, sie sei „eine glühende Verfechterin des lebenslangen Lernens“. Lernen müsse Teil des Alltags werden. Angesichts der dramatischen Veränderungen der Wirtschaft sei Weiterbildung „kein nice-to-have, sondern ein Teil der Überlebensfähigkeit“ von Unternehmen.
Dr. Victoria Ossadnik, Vorsitzende der Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland, warb dafür, „Dinge zu lernen, die die Regeln brechen“. Die Unternehmen und ihre Beschäftigten müssten sich darauf vorbereiten, dass sich die gewohnten Strukturen und Mechanismen verändern. Ständige Weiterbildung halte die Organisation flexibel genug, um „mit Disruptionen umzugehen“. Und die Kooperation mit der TUM generiere so einen wichtigen Blick von außen.
Auch Harald Krüger, Mitglied des Aufsichtsrats der Lufthansa AG sowie der Deutschen Telekom AG, sieht das lebenslange Lernen als „strategischen Erfolgsfaktor“. Dafür müssten Unternehmen eine positive Lernkultur entwickeln. Besonders wichtig dabei sei, flexibel zu sein und das Ziel zu beschreiben: „Auf den Impact, auf den Nutzen für das Unternehmen fokussieren und dann einfach loslaufen.“
Für den Vorstandsvorsitzenden der Infineon Technologies AG, Dr. Reinhard Ploss, geht es bei lebenslangem Lernen vor allem um die Motivation. Man müsse bei den Beschäftigten Neugier und Begeisterung wecken. Angesichts der ständigen Veränderung der wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen stehe die Kernfrage im Raum: „Wie erfinde ich mich neu?“
Das gilt auch für die TUM selbst. Deshalb kümmert sich das TUM IL³ auch zentral um die Weiterbildung der eigenen Beschäftigten in Forschung, Lehre und Verwaltung.